Kfz-Versicherung: Kleinschäden besser selbst zahlen?
Blechschäden sind ärgerlich – vor allem, wenn man als Verursacher im Schadenfreiheitsrabatt zurückgestuft wird und der Kfz-Versicherungsbeitrag kräftig steigt. Schon ein einziger Versicherungsfall kostet Sie oft einen Großteil des Rabatts. Es kann deshalb sinnvoll sein, kleinere Schäden selbst zu zahlen. Doch wann genau lohnt sich das?
Wenn die Autoversicherung einen Haftpflicht- oder Vollkaskoschaden regulieren muss, kürzt sie den Schadenfreiheitsrabatt und im Folgejahr steigt der Beitrag kräftig. Auch wenn man zukünftig unfallfrei fährt, dauert es mehrere Jahre, bis die alte Schadenfreiheitsklasse endlich wieder erreicht ist. Um seinen Rabatt nicht zu verlieren, kann es günstiger sein, kleine selbstverschuldete Schäden aus der eigenen Tasche zu zahlen. Den genauen Betrag, den man maximal selbst zahlen sollte, kann man sich vom Kfz-Versicherer ausrechnen lassen. Der Grenzbetrag ist abhängig vom bisher erreichten Rabatt und den Rückstufungsregeln des jeweiligen Tarifs. Kundenfreundliche Kfz-Versicherer informieren nach einem Schaden ohnehin automatisch, ob sich das Selbstzahlen lohnt. Faustregel: Schäden bis zirka 1.000 Euro sollte man selbst übernehmen, um den Schadenfreiheitsrabatt nicht zu gefährden. Das geht auch noch, wenn der Versicherer den Schaden bereits bezahlt hat, denn in diesem Fall hat man bis zum Jahresende und mindestens sechs Monate lang Zeit, das Geld an den Kfz-Versicherer zu überweisen.
Unser Tipp: Viele Kfz-Versicherer bieten gegen bezahlbaren Beitragsaufschlag von rund 15 Prozent Tarife mit so genanntem Rabattschutz an. Kommt es dann zu einem Haftpflicht- oder Vollkaskoschaden, springt der Versicherer zwar finanziell ein, verzichtet aber zunächst auf eine Beitragserhöhung – eine Rückstufung im Schadenfreiheitsrabatt erfolgt erst ab dem zweiten oder dritten Schaden innerhalb desselben Jahres.